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Grenze zwischen Mensch und Tier

(Leserbrief im Tages Anzeiger 25. September 2000)

Ein interessanter Artikel über die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ein wichtiger Aspekt wurde dabei aber - beabsichtigt oder nicht - vergessen, nämlich die Rolle der Wissenschaft und Forschung.

Die Ansicht, dass das Tier eine Sache sei, stammt eben nicht nur aus der biblisch-religiösen Vorstellung des Mittelalters, sondern wurde leider auch am Anfang der modernen Wissenschaft rational begründet. Descartes war der Überzeugung, dass Tiere, weil sie keine Sprache haben, nicht denken können und deshalb etwas grundsätzlich anderes, tiefer stehend als Menschen sind. Erst mit der Evolutionstheorie (Darwin) begann sich die Grenze zwischen Mensch und Tier etwas aufzulösen.

Leider haben es die Verhaltensforscher, Primatologen und Psychologen des 20. Jahrhunderts verpasst, die grundsätzliche Ähnlichkeit von Mensch und Tier aufzuzeigen. Vielleicht war das nicht ganz zufällig, denn die Kollegen von der biomedizinischen Forschung waren und sind ja auf ihre Versuche mit den nicht denkenden und nicht leidenden "Tiermodellen" angewiesen, es handelt sich dabei übrigens nicht um Modelle von Tieren, sondern um echte, lebende Tiere.

Mark Fischbacher, ZooLogic, Zürich

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